Schmitt erklärte den Kommunalpolitikern, dass der Frankenberger Stadtwald über insgesamt 1022 ha Betriebsfläche, davon 951 ha Baumbestandsfläche und 808 ha Wald im regelmäßigen Betrieb verfügt. Hinsichtlich der Baumartenverteilung entfallen 56 Prozent des Bestandes auf die Fichte, 17 % auf die Kiefer sowie 20 % auf Buche und Eiche.
Im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung des Forsts erläuterte Jochen Arnold, der im Forstamt für Produktion zuständige Bereichsleiter, den erhöhten Aufwand für Wiederbewaldungsmaßnahmen nach den großen Windwürfen der Jahre 2007 bis 2010. So mussten in der Folge 162.000 Pflanzen neu gepflanzt und 58,2 ha Fläche wiederbewaldet werden. Insgesamt führten die Stürme dieser Jahre zu einem großen Verlust an produktiven Beständen, vornehmlich bei den Fichtenbeständen.
Informationen erhielten die Christdemokraten auch über Zuwachs, Hiebsatz und Einschlag bei Eichen, Buchen, Fichten und Kiefern. Der Gesamtzuwachs hat zuletzt 61.760 Festmeter im Jahrzehnt betragen. Als Hiebsatz waren 55.976 Festmeter vorgesehen, eingeschlagen wurden auf Grund der zahlreichen Windwürfe jedoch 83.402 Festmeter, der Schadholzanfall in den Windwurfjahren betrug über 90 Prozent.
Das durchschnittliche Ergebnis der letzten Jahre hat nach Auskunft von Schmitt und Arnold bei etwa 178.000 € gelegen, auch dies in der Höhe eine Folge der starken Windwürfe zwischen 2007 und 2010. Nach Einschätzung der Forstamtsleitung handelt es sich dabei jedoch um lediglich kurzfristige Positiv-Effekte. Langfristig würden die Windwürfe zu einem erheblichen Verlust an Produktionsmitteln und damit zu schwächeren Jahresabschlüssen in der mittel- bis langfristigen Zukunft führen. Erfreut zeigten sich beide Seiten jedoch darüber, dass die Durchschnittserlöse aller verkauften Holzsortimente noch im Jahr 2012 durchweg über dem Landesdurchschnitt lagen.
Als forstbetriebliche Schwerpunkte der kommenden Jahre nannten Andreas Schmitt und Jochen Arnold die erforderlichen Pflege der Nadelholzbestände, Kultursicherung und –pflege, verschiedene Nachbesserungen und Ergänzungen sowie Aufgaben wie Freischneiden und Mischungsregulierungen. Natürlich wird auch künftig der Schutz gegen Wildschäden zu den Aufgaben der den Stadtwald betreuenden Förster gehören. Andreas Schmitt wies abschließend daraufhin, dass die durchschnittlichen Jahresergebnisse aktuell zwar gut seien und auch für die kommenden Jahre eine positive Prognose-Tendenz aufweisen, dass man sich angesichts unklarer Entwicklungen auf dem Holzmarkt sowie nicht kalkulierbarer Wetter- und Klimalagen es eine reine Prognose bleibt.
Der Vorsitzende der CDU-Stadtverordnetenfraktion, Pierre Brandenstein, und Thomas Müller, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, zogen ein positives Fazit des Gesprächs: „Der Besuch war außerordentlich informativ. Wir haben viel über den Frankenberger Wald gelernt und sind uns sicher, dass er bei der hiesigen Forstverwaltung in guten Händen ist. Dass der Wald ein zartes Pflänzchen ist, das gehegt und gepflegt werden will, ist uns allen bewusst. Immerhin hat er nicht nur eine Bedeutung als Ertragsquelle für die Stadt, sondern auch als Erholungsgebiet für alle Bürgerinnen und Bürger sowie als Lernort für alle Fragen unserer Natur. Wenn der Stadtwald dann noch Gewinne abwirft, ist dass natürlich noch besser.“
( Admin | 2014-03-17 )