Die Landtagsabgeordnete Claudia Ravensburg hat sich über die Folgen der Corona-Pandemie auf das Wirtschaftsleben in Frankenberg informiert. Gemeinsam mit der Führung der Frankenberger CDU war sie beim Kaufmännischen Verein, der Frankenberger Bank und dem Reisebüro Lauterbach zu Gast.
Für den Kaufmännischen Verein berichteten die Vorstandsmitglieder Andre Kreisz und Johannes Benner über die Lage von Einzelhandel und Gastronomie. Grundsätzlich sei man in Frankenberg ordentlich durch die letzten Monate gekommen, dennoch seien Gastronomie und Hotellerie, aber besonders auch Textil- und Schuh-Einzelhandel, von der Krise betroffen. Die Kurzarbeit habe sich als sinnvolles Instrument zur Abfederung der größten Probleme erwiesen. Einig waren sich alle Gesprächsteilnehmer über die Notwendigkeit zur Vermeidung eines erneuten Lockdowns. Ein solcher werde verheerende Folgen für Unternehmen aller Art haben, betonten Kreisz und Benner. Die Kaufleute regten eine unterschiedliche Behandlung von Mittel- und Oberzentren an: „Man kann Frankenberg und Frankfurt nicht gleich behandeln. Hilfreich wäre es daher, die eines Tages hoffentlich kommende Aufhebung der Maskenpflicht im Einzelhandel zunächst in Mittelzentren wie Frankenberg durchzuführen. In einer Stadt wie Frankenberg wäre das viel einfacher zu handhaben, als in Großstädten wie Frankfurt oder Kassel. Man würde uns einen gewissen zeitlichen Vorsprung gegenüber den großen Einkaufsmeilen geben.“ Für die weitere Zukunft sieht der Kaufmännische Verein großes Potential im Tourismus hinsichtlich Kaufkraftstärkung und Stadtentwicklung, sowie in der Bewerbung für die Landesgartenschau 2027. Unterstützung für diese Bewerbung sagte Claudia Ravensburg sogleich zu: „Ich freue mich darauf, in Wiesbaden für Frankenberg zu werben und kann das voller Überzeugung tun.“
Seitens der Frankenberger Bank informierten Vorstandsmitglied Mario Seitz und Firmenkundenberater Christian Klos über die Situation der Unternehmensfinanzierung in Frankenberg und Umgebung. Die Corona-Krise bezeichnete Seitz als „Stresstest auf den Kundenbestand“. Gleichwohl sehe man sich noch immer gut aufgestellt, da die Branchenrisiken für die Bank breit diversifiziert seien. Man habe keine „Klumpen“ in Problembranchen und überdies wenig Fälle von Kurzarbeit im Privatkundenbereich zu verzeichnen. Überbrückungskredite der KfW-Bank seien ebenso erfolgreich angewandt worden, wie die gesetzlichen Möglichkeiten zu Stundungen und Tilgungsaussetzungen. Positiv bewertet wurde die Bildung des HessenFonds, der mit insgesamt 500 Millionen Euro zur Stärkung des Eigenkapitals kleiner und mittlerer Unternehmen beitragen soll. „Banken sind immer das Spiegelbild der Wirtschaft“, sagte Claudia Ravensburg abschließend: „Wer wissen will, wie es den heimischen Unternehmen geht, kommt um einen regelmäßigen Austausch mit den regionalen Kreditinstituten nicht herum.“
Ein schwieriges Bild der aktuellen Situation zeichnete die Inhaber-Familie des Reisebüros Lauterbach. Die Reisebranche sei mit am härtesten von der Corona-Krise betroffen: „Von heute auf morgen war unsere Geschäftsgrundlage verschwunden. Wir würden eines Tages gerne zurück zu dem, was bis März für uns Normalität war“, erklärte Nadine Lauterbach-Dölger. Derzeit gebe es Beratungstermine nur nach vorheriger Vereinbarung. Hauptsächlich sei man mit Umbuchungen befasst, jeden Tag gebe es neue Anliegen und Änderungen. Wolle jemand eine Reise buchen, liege Deutschland-Urlaub natürlich voll im Trend. Grundsätzlich zufrieden sei man mit den Unterstützungsleistungen des Staates. Die Beantragung und Auszahlung der Soforthilfe von Bund und Land sei gut und unkompliziert verlaufen. Gleiches gelte für die Corona-Überbrückungshilfe des Bundes, auf deren Verlängerung über den 30. September hinaus man jedoch angewiesen sei. „Dennoch wollen wir nicht jammern, wir wollen optimistisch in die Zukunft blicken“, sagten Adelheid und Burghard Lauterbach. Darin wurden sie von Claudia Ravensburg bestätigt: „Reisebüros bieten ihren Kunden Emotionen und Leidenschaft. Wer das als Geschäftsinhaber vorlebt, hat trotz aller Schwierigkeiten die besten Zukunftsaussichten.“
Claudia Ravensburg zog gemeinsam mit Thomas Müller, Vorsitzender CDU Frankenberg, und Jannik Schwebel-Schmitt, CDU-Fraktionsvorsitzender, ein positives Fazit des Besuchsprogramms: „Für Politik ist es ungeheuer wertvoll, Erfahrungen direkt vor Ort mitzunehmen. Nur so weiß man, was gut oder schlecht gelaufen ist. Gerade in einer solch neuen Situation wie der Corona-Pandemie und deren Bewältigung. Nur so kann man für die Zukunft lernen.“
(2020-08-27 / © CDU Frankenberg)